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GA4: Welche Zahlen sind relevant?

Die Möglichkeiten für Auswertungen in Google Analytics 4 (GA4) sind nahezu endlos.

Von einfachen Pageviews über Verweildauern nach Sitzung und Seiten bis zu attributionsspezifischen Akquisitionsübersichten: Der Blick fürs Wesentliche geht schnell verloren. Auch wenn wir immer wieder betonen, dass eine GA4-Auswertung für jede Website individuell erfolgen muss, gibt es doch einige Schlüssel-Kennzahlen (KPI – Key Performance Indicator), die für alle wichtig sind.

Zahl der Nutzer

Eine wichtige Kennzahl ist zunächst die Gesamtzahl an Nutzern, die sich auf der Seite bewegt haben. Ebenfalls interessant ist die Zahl an neuen Nutzern. Je nachdem, welche Art Website man betreibt, möchte man entweder möglichst viele neue Nutzer auf seine Website locken oder man priorisiert wiederkehrende Nutzer (z. B. bei einem Online-Shop).

Bei der Nutzerübersicht lassen sich auch Tendenzen ausmachen: Steigt oder sinkt die Zahl? Gibt es Peaks (kurze aber auffällige Abweichungen)? Wichtig zu wissen: Google Analytics versucht, jede natürliche Person als einen Nutzer darzustellen. Greift ein Nutzer allerdings von seinem Smartphone statt von seinem Tablet auf die Seite zu, kann es passieren, dass er nicht erkannt wird und als neuer Nutzer gezählt wird. Derartige Verluste sollte man bei Auswertungen bedenken.

Diese Website rufen offensichtlich fast ausschließlich neue Nutzer auf. Nur ein kleiner Teil war zuvor schon einmal auf der Seite. Ab März ist saisonal bedingt eine deutliche Steigerung der Nutzerzahlen zu sehen.

Akquisition der Nutzer

Wer über bestimmte Maßnahmen gezielt Nutzer auf die eigene Seite locken möchte (z. B. über soziale Medien, Google-Anzeigen oder Business-Netzwerke), kann den Erfolg der Maßnahmen in GA4 nachprüfen. Unter „Akquisition“ fasst Google verschiedene „Channels“ in Gruppen zusammen und schlüsselt diese z. B. bei Google-Anzeigen auch noch nach der jeweiligen Kampagne auf. So ist auf einen Blick ersichtlich, welche Kanäle wieviele Nutzer auf die eigene Website gebracht haben.

Die Sitzungen der Nutzer starten über den Channel „Direct“ (Eingeben von der Web-Adresse, z. B. www.website.de). Danach folgen bezahlte Suchergebnisse („Paid Search“) und unbezahlte Suchergebnisse („Organic Search“). Die erfolgreichste Kampagne bei Google Ads ist „Acquisition 1“ und hat über 1.000 Sitzungen eingebracht.

Qualität der Nutzer

Die reine Anzahl an Nutzern sagt allerdings noch recht wenig über deren Qualität aus. Als Nutzer zählt nämlich auch, wer die Seite geöffnet hat und wenige Sekunden später wieder verlassen hat.
Ein qualitativer Nutzer hingegen ist jemand, der sich intensiver mit der Seite auseinandergesetzt hat.

Zur Einschätzung der Qualität eines Nutzers sind drei Werte wichtig: durchschnittliche Interaktionsdauer, Engagement-Rate und Conversions. Diese Werte lassen sich in den meisten Aufschlüsselungen darstellen und so ist nicht nur die Zahl der Nutzer vergleichbar, sondern auch deren Qualität. So können beispielseise mehr Nutzer über direkte Zugriffe als über bezahlte Suchergebnisse auf die Website kommen, letztere allerdings wertvollere Nutzer auf die Seite bringen.

„Organic Search“ (unbezahlte Suchergebnisse) bringt zwar vergleichsweise wenige Nutzer auf die Seite, diese halten sich aber im Schnitt 1:10 min länger auf der Seite auf als „Direct“ (direkte Zugriffe). D. h. über diesen Weg landen qualitativ hochwertige Nutzer auf der Seite.

Zeiträume im Vergleich

Eine der wichtigsten Auswertungen ist die zeitliche Betrachtung im Zusammenhang mit Änderungen auf der Website und in den Kanälen, die Nutzer auf die Seite bringen sollen. Erhöht man z. B. das Budget für seine Google-Anzeigen um 50 %, kann man beobachten, ob sich auch die Nutzerzahlen um 50 % erhöhen. Wichtig hierbei: die Qualität der Nutzer sollte gleich bleiben.

Dazu bieten sich zwei Ansichten an: Die Verlaufsansicht im Diagramm und die Vergleichsansicht. Im Diagramm sind die täglichen Nutzer nach Zugriffs-Kanal aufgeschlüsselt. Eine steigende Kurve bei einem Kanal bedeutet, dass dieser mehr Nutzer auf die Seite gebracht hat. Die Vergleichsansicht liefert dafür präzise Prozentangaben zu den Änderungen.

Verlaufsansicht im Diagramm: Ab Anfang März kamen immer mehr Nutzer auf direktem Wege auf die Website. Zeigt man mit der Maus auf das Diagramm, werden die jeweiligen Tages-Zahlen eingeblendet.

Vergleichsansicht: Über den Kanal „Direct“ kamen 57,8 % mehr Nutzer. Die Engagement-Rate (und damit die Qualität der Nutzer) bewegt sich auf gleichbleibend hohem Niveau. Dieser Vergleich bezieht sich auf die letzten 28 Tage und die 28 Tage davor. Je nach Website kann es auch sinnvoll sein, Quartale in den Vergleich zum Vorjahr zu setzen, Wochen oder auch nur Tage zu vergleichen.

Was Ihre Google-Analytics-KPIs über Ihre Website aussagen, schauen wir uns gern gemeinsam mit Ihnen in einem ersten Gespräch an – schreiben Sie uns: suchmaschinenoptimierung@eckpunkt.com

Wie hat Ihnen der kurze Ausflug zu den GA4 KPIs (Google Analytics 4 Schlüssel-Kennzahlen) gefallen? Haben wir für Sie verständlich machen können, worum es geht und was wichtig ist? Lassen Sie uns gern Feedback da: Facebook / LinkedIn.

Autor: Robin Frenzel, eckpunkt Account Strategist für Google Ads